Schüler mögen lebendigen Unterricht. Sie mögen es, wenn der Unterricht nicht nur theoriebeladen, sondern auch praxisorientiert verläuft. Das war kürzlich im Gymnasium Meckelfeld der Fall. Das Gymnasium, eine Europaschule, fördert den regelmäßigen Austausch mit Schülern und Stundenten aus Frankreich, England, USA, Türkei sowie Polen.

Im Gymnasium hatten die Fachlehrer Edwin Hagemann, Axel Reiche, Dr. Joachim Wenzlau sowie die Landtagsabgeordnete Brigitte Somfleth den Kandidaten für das europäische Parlament, Bernd Lange, zu einer politischen Diskussion über Europa eingeladen. Anlass des Treffens am 20. Mai war die jährlich stattfindende Europawoche, auf die die Schüler sich intensiv vorbereiteten. Sie besprachen im Unterricht die verschiedenen europäischen Institutionen und erörterten in einem Rollenspiel das Für und Wider einer Aufnahme von der Türkei und Zypern in die Europäische Union. Bernd Lange, der rund zehn Jahre im Europaparlament tätig war und für sein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, stellte sich engagiert den Fragen der Schüler. Rund 45 Schüler aus drei elften Klassen nahmen kein Blatt vor den Mund und „löcherten“ den Politiker rund zwei Schulstunden. Sie wollten beispielsweise wissen, wie der Arbeitsalltag eines Europaabgeordneten aussieht, wie er sich für den Umweltschutz engagiert und wie sich Abgeordnete gegenüber Lobbyisten verhalten. Bernd Lange berichtete den Schülern von seinem Einsatz für die EU-Richtlinie, die die Abgaswerte der Autos verbindlich vorschreibt, erzählte den Schülern, dass in der Europäischen Union der Globalisierungsprozess gestaltet werden kann und berichtete den Schülern, dass er und seine Mitstreiter die neue Chemikaliengesetzgebung auf den Weg gebracht haben. Bei den Schülern kam Bernd Lange sehr gut an. Sie mochten seine authentische und zugewandte Art. Sie schätzen sein offenes Wesen, fühlten sich von ihm ernst genommen und fanden es gut, dass er nicht „rumeierte“. „Ich war wirklich von Bernd Lange begeistert und halte ihn in Europaangelegenheiten für sehr kompetent“, schildert Max Böhnke seine Eindrücke. Dem Achtzehnjährigen imponierte es, dass sich Bernd Lange gegenüber den Schülern nicht besserwisserisch gab, sondern auch Selbstkritik übte. Wie viele andere Schüler bedauerte Max Böhnke, dass nicht mehr Zeit für Diskussionen blieb. „Ich finde es klasse, wenn Bernd Lange Europapate an unserer Schule wird“, sagte Max Böhnke. Diesen Wunsch teilen sowohl die Lehrer als auch die Schüler. Elena Ulrich äußerte sich anerkennend, dass Bernd Lange auf alle Fragen individuell eingegangen ist. „Er ist sehr sympathisch und hat nicht das übliche Politikergehabe“, sagte die Siebzehnjährige. Die elften Klassen und ihre Lehrer waren sich einig, dass sie mit Bernd Lange öfter an ihrer Schule über Europa diskutieren wollen. Aber auch Bernd Lange war von der Diskussion mit den Schülern sehr angetan. „Die Schüler waren sehr interessiert und ihre Fragen von hohem Niveau.“ Er lobte die angenehme und niveauvolle Diskussion und sei gerne bereit, den Schülern künftig Europa ein wenig näher zu bringen.