Europäisches Parlament plädiert für "Made in"- Label bei Importprodukten

"Die europäischen Verbraucher haben das Recht, die Herkunft der von ihnen gekauften Produkte zu kennen", begrüßte der SPD-Europaabgeordneten Bernd Lange die heute vom Europäischen Parlament in erster Lesung angenommene Verordnung zur Angabe des Ursprungslandes bei Importwaren aus Ländern außerhalb der EU.

Durch die neuen Regelungen soll für bestimmte importierte Produkte wie Kleidung, Möbel, Keramik, Lederprodukte und Schmuckstücke aus Drittländern eine "Made in..."-Kennzeichnung zwingend vorgeschrieben werden.

"Damit holen wir nach, was in anderen Industrienationen schon längst die Regel ist", erklärte der Handelsexperte Bernd Lange mit Verweis auf wichtige Handelsnationen wie den USA, Kanada, China und Japan. In diesen Ländern gilt schon seit langem die Pflicht einer Ursprungskennzeichnung für eingeführte Waren. Auch europäische Unternehmen müssen dadurch ihre Waren kennzeichnen, wenn sie in diese Länder exportieren. "Es spricht nichts dagegen, andere Länder nun auch zur Kennzeichnung ihrer in die EU ausgeführten Produkte zu verpflichten. Damit stellen wir gleiche Handelsbedingungen her und ermöglichen europäischen Verbrauchern den gleichen Grad an Transparenz", erklärte der Handelsexperte Bernd Lange.

Auch der Produkt- und Markenpiraterie soll durch die Einführung der Kennzeichnungspflicht ein Riegel vorgeschoben werden. Hier sieht Bernd Lange jedoch noch Nachholbedarf:" Man darf die Professionalität von Produktfälschern nicht unterschätzen. Es kommt deshalb darauf an, auch entschieden gegen falsche oder irreführende Ursprungsangaben vorzugehen".

Nach dem Beschluss des Europäischen Parlaments soll die Verordnung zunächst für fünf Jahre gelten. Ein Jahr vor Ablauf dieser Frist sollen das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten über die Verlängerung oder Änderung der Verordnung entscheiden. "Die Auswirkungen der neuen Kennzeichnungspflicht müssen genau beobachtet werden. Wir müssen sicherstellen, dass hier unnötige Kosten gerade auch auf die weiterverarbeitende europäische Industrie vermieden werden", so Bernd Lange abschließend.