Am 12. Mai wurde im Deutsche Technikmuseum Berlin eine neue Abteilung mit dem "Mensch in Fahrt - Unterwegs mit Auto & Co." eröffnet. Erstmalig sind nun Stücke der Automobil-Sammlung aus den Depots ins Licht der Öffentlichkeit gerückt worden. Neben vielen Automobilen entdeckte der niedersächsische Europaabgeordnete und gebürtige Vareler Bernd Lange (SPD) ein Stück der ehemaligen Nordkurve der Berliner Avus, die 1921 als „Automobil-Verkehrs und Übungsstraße" eröffnet wurde.

Die Avus diente als Rennstrecke und auch als Teststrecke für Hersteller von Automobilen oder Reifen. Lange, der im Europäischen Parlament zuständig für Mobilitätsfragen und Industriepolitik ist, freute sich über diesen Fund besonders. Er erinnerte sich an Erzählungen aus seiner Kindheit, in denen ihm von älteren Mitbürgern über den Bau der Nordkurve in Berlin mit Klinker aus der Gegend berichtet wurde. Leider liegen noch keine Dokumente vor, die die Bauausführung genau nachvollziehen lassen. Vielleicht findet sich ja noch etwas.

1937 wurde anstelle der alten Nordkurve eine neue überhöhte, 43,6° steile Kurve aus Klinker gebaut. Der Bau der überhöhten Nordkurve machte aus der Avus die schnellste Rennstrecke der Welt. Dies wiederum machte die Strecker auch gefährlich. 1967 wurde die Steilkurve wieder abgetragen und langsam wurde die Avus zur reinen Stadtautobahn.

Lange kümmert sich auch um die Geschichte der Mobilität in Norddeutschland. Dazu gehören Namen wie Hanomag oder Borgward. Ein Borgward wurde übrigens 1958 auf der Berliner Avus im Rennen zur Deutschen Sportwagenmeisterschaft Zweiter. Die Ursprünge der Borgward Automobile liegen ja bekanntermaßen in Varel, in den HANSA-Automobilwerken.

2011_05 Nordkurve Avus