Rohstoffe und der Handel mit Rohstoffen standen im Mittelpunkt der zweitägigen Konferenz der europäischen Sozialdemokrat_innen, die heute in Brüssel stattfand.
Aus Niedersachsen war die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bei der Konferenz vertreten.
Rohstoffe betreffen Entwicklungs-, Handels-, Industrie- und Menschenrechtspolitik. Die Konferenz setzte sich unter anderem mit dem Konfliktpotential der Rohstoffförderung in Entwicklungsländer auseinander.

Die Konferenz ermöglichte einen Dialog zwischen Vertretern der Zivilgesellschaft, internationalen Organisationen, der Industrie, der Wissenschaft und der sozialdemokratischen Fraktion.

Im Rahmen der Konferenz sprach der niedersächsische Europaabgeordnete Bernd Lange zum Thema "Handel mit Rohstoffen - Was steht auf dem Spiel?"

Auszug aus der Rede:

"Rohstoffe bilden die Basis für eine zukunfts- und wettbewerbsfähige Industrie. Wachstum, Innovation und qualifizierte Arbeitsplätze stehen deswegen in direktem Zusammenhang mit einer verantwortungsbewussten Rohstoffpolitik der Europäischen Union. Transparenz in der Rohstoffkette, der verantwortungsvolle Umgang bei der Verwendung von Rohstoffen durch die europäischen Unternehmen und die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten bei der Rohstoffproduktion innerhalb von Handelsverträgen müssen dabei höchste Priorität erhalten. Der Zugang zu weltweiten Rohstoffen darf nicht zu einem Rückfall in den Rohstoffkolonialismus führen. Der internationale Rohstoffhandel muss eine Win-Win-Situation für beide Handelspartner bedeuten. Das heißt konkret, dass faire Handelsverträge für rohstoffreiche Länder tatsächliche Entwicklungsperspektiven bieten. Heutzutage stehen 20 Prozent der globalen Konflikte in Zusammenhang mit Rohstoffen. Ein Vorschlag der EU- Kommission hinsichtlich der Regelung von Konflikt-Rohstoffen, einschließlich der Zertifizierung einer sauberen Produktion von Rohstoffen, ist deswegen dringend notwendig."

Bernd Lange ist handelspolitischer Sprecher der Fraktion der europäischen Sozialdemokrat_innen und Berichterstatter des Europäischen Parlaments für Industriepolitik.