Die feigen Terroranschläge auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" haben uns tief erschüttert. Der Angriff auf die Pariser Zeitschrift reicht über die tödlichen Attacken auf Zeichner und Polizisten hinaus. Er sollte treffen, was die Europäische Union in ihren Grundfesten ausmacht: persönliche Freiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit.

Als sozialdemokratische Europaparlamentarier gehören diese Werte zu unserem Selbstverständnis. Je heftiger sie angegriffen werden, desto stärker werden wir für sie eintreten. Denn diese Freiheiten sind keine Selbstverständlichkeit - auch nicht in der Europäischen Union, wo der Einfluss von Populisten, Extremisten und Verschwörungstheoretikern seit der vergangenen Europawahl deutlich zugenommen hat. Auch in Deutschland vermischten sich am Montag wieder alte und neue Vorurteile, wenn die Pegida-Anhänger das Feuer schüren und gegen eine vermeintliche Islamisierung auf die Straße gehen, also gegen eine angebliche "Überfremdung" durch Muslime.

Doch Angst, Fremdenhass oder hektische Symbolpolitik sollte jetzt nicht unser Denken beherrschen. Am Montag sprach das Europäische Parlament in Straßburg über den Anschlag auf "Charlie Hebdo". Wir SPD-Europaabgeordnete werden uns weiter für einen Geist der Offenheit, der intellektuellen Bereicherung und der demokratischen Debatten starkmachen, den die Attentäter von Paris vernichten wollten. Zusammen mit allen anderen Bürgerinnen und Bürgern müssen gerade Parlamentarier darauf achten, dass diese zentralen Grundpfeiler einer freiheitlichen Gesellschaft nicht eingeschränkt werden. Es ist eine große Herausforderung, eine Balance zu finden zwischen Sicherheit und dem, was die Europäische Union auszeichnet: der Schutz der persönlichen Freiheit.