Die Entscheidung des Verwaltungsrats von General Motors (GM) alle Verhandlungsergebnisse über Bord zu werfen und an der Tochter Opel festzuhalten, ist für den SPD-Europaabgeordneten Bernd Lange skandalös.

„Zur Rettung des Unternehmens wurde in den vergangenen Monaten viel Zeit und Kraft verwendet, um tragfähige Restrukturierungsmaßnahmen für alle Standorte auszuarbeiten und umzusetzen.“, so Lange. „Für den Erhalt von Standorten und eine gerechte Lastenverteilung in Europa waren die Kolleginnen und Kollegen in den Werken bereit, ihren Beitrag zu leisten.“

Durch die Entscheidung von GM ist jetzt für die europäischen Standorte wieder alles offen. „Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen“ bewertet Automobilexperte Lange die jetzige Situation.

Die Sorge um den bevorstehenden Verlust von Arbeitsplätzen sowie unvorhersehbare Strukturierungsmaßnahmen der deutschen Standorte durch den amerikanischen Mutterkonzern sind wieder ganz real. GM hat durch jahrelange Managementfehler Opel erst in eine schwierige Lage gebracht und hat bisher kein überzeugendes Konzept vorgelegt. Wahrscheinlich wird GM nun wie in den vergangenen Jahren mit dem xten Kürzungsplan aus amerikanischer Sicht antreten. Nachdem die Kolleginnen und Kollegen nach der monatelangen, nervenaufreibenden Hängepartie wieder Hoffnung hatten, wächst die Angst vor Massenentlassungen wieder. Insbesondere die Opel-Standorte in Bochum, Kaiserslautern und Antwerpen stehen nun wieder vor einer ungewissen Zukunft.

„Es ist ein Unding, dass GM den Investor Magna und Vertreter der Bundesregierung und viele weitere Beteiligte nach monatelangen Verhandlungen - nach der Überwindung der schlimmsten Krise - derartig abserviert. GM spielt Monopoly auf dem Rücken der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“, so Lange weiter. „Unternehmerische Verantwortung sieht anders aus, und deshalb darf es jetzt auch keine öffentliche Finanzhilfe mehr geben.“

An der Geschichte von Opel, GM und Magna wird deutlich, wie wichtig das niedersächsische VW-Gesetz, eine vernünftige Mitbestimmung über Standortfragen und die Beteiligung der Beschäftigten an ihrem Unternehmen ist.

„Die Zeiten des unternehmerischen Monopolyspiels und der einsamen Entscheidungen muss vorbei sein, das VW-Gesetz sollte zum internationalen Export-Schlager Niedersachsens werden.“, so Lange abschließend.