Die Teilnahme, beziehungsweise die Nicht-Teilnahme einiger Bundesländer – darunter auch Niedersachsen – am Schulobstprogramm der EU wurde jetzt von der Satiresendung extra 3, NDR Fernsehen aufgegriffen.
„Extra 3 erklärt, wieso ein EU-Programm zur Förderung von Schulobst in ganz Europa funktioniert - nur bei uns nicht.“ - Zitat aus der Ankündigung des Beitrages.

Mit dem EU-Schulobstprogramm stehen Deutschland im Schuljahr 2009/2010 gut 20 Millionen Euro an EU-Mitteln für Schulobst zur Verfügung. Diese Mittel müssen in der Regel zum gleichen Teil kofinanziert werden. Die Länder sind für die Durchführung und damit auch die Sicherstellung der Kofinanzierung zuständig.


Die niedersächsische Landesregierung hatte im Oktober 2009 beschlossen, nicht am EU-Schulobstprogramm teilzunehmen. Begründung: Zu starke Kontrollvorschriften seitens der EU. Diese Begründung hatte der SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange aus Niedersachsen zum Anlass genommen, auf europäischer Ebene genauer nachzufragen. Ergebnis: Das Schulobstprogramm beinhaltet keine besonderen Kontrollvorschriften. Alle Regelungen entsprechen den normalen Vorgaben im Agrarsektor, um sicherzustellen, dass Steuergelder verantwortungsbewusst eingesetzt werden. „Niedersachsen ist offensichtlich nicht bereit, die notwendige Kofinanzierung in Höhe von 1,5 Mio € zur Verfügung zu stellen. Der Bürokratievorwurf dient der Landesregierung als Alibi fürs Nichtstun“, bewertete Lange die Entscheidung der niedersächsischen Landesregierung.
Mittlerweile hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ergebnisse eines Pilot-Projektes präsentiert, in dem von Mitte März bis Ende September 2009 geprüft wurde, ob und unter welchen Bedingungen die kostenlose Verteilung von Obst und Gemüse an Schulen möglich ist und wie sie die Ernährungsgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen ändert. An 9.000 Schülerinnen und Schüler in 18 ausgewählten Schulen in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz wurde kostenlos Obst und Gemüse verteilt. Nach Angaben des Bundesministeriums, belegt das Pilot-Projekt, dass es kostengünstig möglich ist, Obst und Gemüse an Schulen zu verteilen.


Weitere wichtige Erkenntnisse aus dem Projekt sind:
• Das verteilte Obst und Gemüse wird gerne gegessen.
• Was geliefert wird, wird gegessen und nicht weggeworfen. Reste werden untereinander verteilt.
• Das Obst wird Wert geschätzt, weil die Kinder das Geschenk auch als Wertschätzung ihrer Person wahrnehmen.
• Die Verteilung ist einfach, hygienisch und macht keine Probleme.
• Die Kinder essen besonders gern Erdbeeren, Äpfel und Kirschen, gefolgt von Trauben und Bananen. Die Spitzenplätze beim Gemüse nehmen Gurken, Karotten und Tomaten ein.
Als Ergebnis des Projekts sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren:
• Kostenfreie Abgabe,
• verlässliche Logistik,
• breites, abwechslungsreiches Sortiment von guter Qualität und
• pädagogische Begleitmaßnahmen.


Mehr zur deutschen Betieligung am EU-Schulobstprogrann gibt unter dem angegebenen Link des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).

Schulobst bei extra 3, NDR Fernsehen

Mehr Informationen zum Schulobstprogramm der EU