Gemeinsam mit fast 100 Jusos diskutierte Bernd Lange am 3. November im hannöverschen Ricklingen über Energiepolitk im europäischen Zusammenhang. Dabei wurden Strukturfragen, Fragen der Technologien und der europäischen Steuerung aufgeworfen und zusammen mit jungen Menschen, Gerrit Riemer von EON und dem umweltpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Matthias Miersch diskutiert.
„Als viele ihre Stadtwerke verkauft haben, haben wir 2000 im Burgdorfer Stadtrat die Gründung der Stadtwerke beschlossen.“

So beginnt Bernd Lange sein Eingangsstatement auf dem von den Jusos Region Hannover organisierten Podium. Gemeinsam mit Miersch und Diskutanten aus dem Publikum bestand Einigkeit: Regionale Energieversorgung unter der Kontrolle der Menschen vor Ort ist der richtige Weg. „Energieversorgung ist Daseinsfürsorge“, stellte Lange klar. Auch soziale Tarife könnten nur kommunale und nicht private Anbieter bereitstellen. Die Marktstruktur solle deswegen aufgebrochen werden, Oligopole nicht mehr die Energieversorgung dominieren. „Dafür“, so der Europaabgeordnete, „müssen Kommunen auch entsprechende Kredite bekommen können.“
Auch die Frage Desertec, also dem Plan deutscher Großunternehmer in Nordafrika mit Hilfe der Sonne Energie für Europa zu produzieren, wurde entsprechend bewertet. Während EON das Projekt begrüßt, wurde Lange deutlich. Das Projekt scheine immer mehr wie eine „Nebelkerze“. Unter den Abgeordneten herrschte schnell Einigkeit, dass die Lösung in Europa selbst zu finden ist. Lange: „Wir können hier in Europa dezentral und sauber die hier benötigte Energie produzieren, wozu also Großprojekte irgendwo anders?“
Bis 2020 will die Europäische Union 20 % der Energien auf Erneuerbare Energien umstellen. Für Deutschland bedeutet das, dass von derzeit 9 % auf 18 % aufgeholt werden muss. Deutschland, müsse sich „lang machen“ so Lange, wenn dieses Ziel erreicht werden wolle. Das bedeutet 200 Milliarden Euro Investitionen in die Netze. Im Europäischen Parlament wird derzeit diskutiert, wie die Forschung für intelligente Netze stärker europäisch gefördert werden kann.