Die Europäische Kommission hat heute ihre Strategie für die EU-Energiepolitik bis 2020 vorgestellt. Neben der Sicherung des steigenden Energiebedarfs soll die Energieeffizienz erhöht und der europäische Energiebinnenmarkt verwirklicht werden. Gleichzeitig soll die Entwicklung neuer Technologien gefördert und die Beziehungen zu Energielieferanten außerhalb Europas intensiviert werden.
"Gerade im Bereich der Energieeffizienz sind große Energieeinsparungen möglich", so Bernd Lange.

"Da muss der Druck auf die EU-Mitgliedstaaten deutlich erhöht werden und verbindliche Ziele formuliert werden." Lange kritisiert jedoch das mangelnde Bekenntnis zur Förderung erneuerbarer Energien: "Wenn wir die Energiestrategie der EU über 2020 hinaus nachhaltig gestalten wollen, dann müssen wir jetzt erneuerbaren Energien absolute Priorität einräumen. Dazu brauchen wir eine intelligente Netzstruktur, die erneuerbare Energie auch zum Verbraucher bringt." Lange erinnert ebenso an die vereinbarten EU-Energieziele bis 2020. "Die Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent bis 2020 muss verbindlich gemacht werden", forderte er mit Verweis auf die Abstimmung des Industrieausschusses des Europäischen Parlaments am Dienstag, der sich ebenso dafür aussprach.

Der Ansatz der EU-Kommission, das Zusammenwachsen des Energiebinnenmarktes voranzutreiben, befürwortet der Energieexperte Lange: "Die konsequente Umsetzung des Dritten Energiebinnenmarktpaketes ist richtig. Es nützt nichts, neue Regeln zu fordern, wenn die Auswirkungen der letzten Gesetze noch nicht vollständig greifen." Auch die Idee der Straffung von Genehmigungsverfahren beim Ausbau der Stromnetze unterstützt Bernd Lange: "Wenn wir Windstrom von der Nordsee wollen, müssen wir die Netze rechtzeitig fit für den Transport Richtung Süden machen." Nach heutigem Stand können für Planung, Genehmigung und Bau einer Freileitung bis zu zehn Jahren vergehen. "Das ist zu lange", so Lange.
Unklar bleibt für Lange die Finanzierung der in der Energiestrategie vorgestellten Pläne: "Hunderte Milliarden Euro an Investitionen werden nötig sein. Deren Finanzierung muss auf sozial gerechte Art und Weise erfolgen. Energie muss zu jeder Zeit für die Menschen bezahlbar bleiben", betont Bernd Lange.