Am Mittwoch hat das Europäische Parlament einen Entschließungsantrag über Frauen in Führungspositionen angenommen. Der Bericht begrüßt die Initiative der EU-Kommission, bis zum Jahr 2015 den Anteil von Frauen in Unternehmensvorständen auf 30 Prozent und bis 2020 auf 40 Prozent zu erhöhen. Eine freiwillige Förderung von Frauen in Führungspositionen reicht nicht aus. Das Parlament unterstützt daher die EU-Kommissarin Viviane Reding in ihrem Vorhaben, mehr Frauen in Führungspositionen zu verhelfen.

Die Zeit des wohlwollenden Wartens auf Geschlechtergerechtigkeit ist nun endgültig vorbei!
Die Europaabgeordneten weisen in ihrem Bericht auf die beeindruckenden Fortschritte hin, die in Norwegen erzielt worden sind. Dort ist gesetzlich festgelegt, dass in den Vorständen von Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigen mindestens 40 Prozent Frauen vertreten sind. Daher ermutigt das Parlament andere Mitgliedstaaten, dem Beispiel zu folgen. Der Bericht trägt eine deutliche sozialdemokratische Handschrift. Vor allem die Forderung an die Kommission bis 2012 Gesetzesvorschläge für Quoten vorzulegen, falls die Unternehmen bis dahin keine nennenswerte Fortschritte aufweisen können, ist dem Einsatz der sozialdemokratischen Abgeordneten im Gleichstellungsausschuss zu verdanken.
Wir brauchen die verpflichtende Einführung von Frauenquoten in den oberen Chefetagen. Die Mitgliedstaaten, die bereits eine gesetzliche Frauenquote eingeführt haben, bestätigen uns in unserer Forderung: der Frauenanteil in Führungspositionen steigt schneller als in denjenigen Ländern, wo freiwillige Vereinbarungen gelten. Zusagen, die auf Freiwilligkeit beruhen, sind nicht mehr heiße Luft. Leider hat sich Deutschland in der Quotenfrage unter der konservativ-liberalen Bundesregierung als Heimstatt der Versprechungen enttarnt.