Europäisches Parlament unterstützt neue EU-Rohstoffstrategie

Die Initiative der Europäischen Kommission für eine neue EU-Rohstoffstrategie angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach schrumpfenden Rohstoffreserven wurde heute vom Europäischen Parlament grundsätzlich unterstützt. "Rohstoffe sind essentiell für die europäische Industrie und die Basis für Wachstum, Innovation und qualifizierte Arbeitsplätze. Ohne Rohstoffe geht nix", begrüßt Bernd Lange das Abstimmungsergebnis.

Gleichzeitig warnen die Europaabgeordneten in ihrem Bericht die EU-Kommission jedoch davor, beim Zugang zu Rohstoffvorkommen Druck auf rohstoffreiche Entwicklungsländer auszuüben. "Handelsverträge müssen fair sein und mit den Entwicklungszielen und der Industrialisierung von Förderländern verbunden werden", stellt der Handelsexperte Bernd Lange klar.

Ebenso begrüßt der SPD-Abgeordnete die Forderung des Europäischen Parlaments nach einem internationalen Zertifizierungssystem zur Herkunft von Rohstoffen: "Der Import von Rohstoffen aus Krisenregionen muss unterbunden werden, da er all zu oft Bürgerkriege mitfinanziert!" Darüber hinaus sieht er auch europäische Unternehmen in der Pflicht, die sich an der Rohstoffförderung in Drittländern beteiligen: "Steuerhinterziehung wie auch die Nicht-Beachtung von Sozial-, Arbeits- und Umweltstandards durch europäische Unternehmen müssen bekämpft werden", mahnt Lange.

Neben der Rohstoffdiplomatie mit Drittländern steht für die Abgeordneten vor allem der effiziente Umgang mit Rohstoffen innerhalb der EU im Vordergrund. Sie fordern von der Europäischen Kommission deshalb einen stärkeren Fokus auf das Recycling von Rohstoffen und Seltenen Erden. "Viel zu oft werden EU-eigene Ressourcen verschwendet oder Rohstoffe illegal exportiert. Hier sind Hersteller und Gesetzgeber in der Pflicht", erklärt Lange.

Redebeitrag Bernd Lange im Europäischen Parlament am 12. September 2011

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