Die EU-Kommission hat gestern ihren Vorschlag für das mit 80 Milliarden Euro ausgestattete Forschungsrahmenprogramm für die Periode 2014-2020 vorgestellt. Der Entwurf zum strategischen Rahmenprogramm für Forschung, Innovation und technische Entwicklung – kurz HORIZON 2020 – sieht neben einer Erhöhung der Finanzmittel und der Straffung der Programme konkrete Maßnahmen vor, die Europa als exzellenten Forschungsstandort und Nährboden für Innovationen im internationalen Wettbewerb fit machen sollen.

"Mit ihrem klaren Bekenntnis zur industrieorientierten Ausrichtung europäischer Forschungspolitik setzt die Kommission den richtigen Akzent. Zentral wird sein, die gesamte Wertschöpfungskette zu betrachten und in jedem Bereich die Innovation voranzutreiben.", begrüßt der industriepolitische Experte Bernd Lange den Vorschlag der EU-Kommission zur Ausrichtung der europäischen Forschungspolitik.
In dem Vorschlag hat die Kommission als erstes strategisches Ziel europäischer Forschungsförderung das Exzellenzprinzip verankert. Grundlagenforschung ist die Basis für zukünftige innovative Ideen, aus deren Umsetzung in konkrete Produkte die EU langfristig wirtschaftlichen Nutzen ziehen werden. Auch die Stärkung des Europäischen Forschungsrats (ERC) als Erfolgsmodell zur Bindung von Spitzenforschern in Europa ist eine wichtige Maßnahme, dem ‚Brain drain‘ in Drittstaaten entgegenzuwirken.
Der Forschungsausschuss im Europäischen Parlament hatte sich im Vorfeld für den Einsatz von Strukturfondsgeldern zur Förderung von Forschungsinfrastruktur, wie etwa Universitäten, in strukturschwächeren Regionen ausgesprochen, um vor Ort Exzellenzzentren aufzubauen und so Spitzenforscher anzusiedeln.
„Wir werden uns in der Debatte um HORIZON 2020 dafür stark machen, dass wir den Spagat zwischen Exzellenzförderung einerseits und einer möglichst starken Beteiligung von Regionen mit Nachholbedarf bei der Infrastruktur durch die Einbindung von Strukturfondsgeldern andererseits möglichst zügig meistern", so Lange.