Das Europäische Parlament hat soeben in Straßburg dem Handelsabkommen mit Marokko zugestimmt. Für Bernd Lange, handelspolitischer Sprecher der europäischen Sozialdemokraten, ist dies „das Zeichen, dass die Märkte in Europa für Produkte aus Nordafrika geöffnet werden.“

Lange wertet das Abkommen als Signal dafür, dass die Länder des Arabischen Frühlings bei der Entwicklung ihrer Wirtschaft unterstützt werden.
Über das Handelsabkommen hinaus hat das Europäische Parlament auf Initiative der sozialdemokratischen Fraktion eine Resolution verabschiedet, die klar stellt, dass mit dem Handelsabkommen die widerrechtliche Besetzung der Westsahara durch Marokko nicht akzeptiert wird. Hier bedarf es schneller politischer Lösungen für die Menschen der Westsahara.
Das Handelsabkommen mit Marokko ist dennoch richtig, auch wenn die europäische Agrarlobby in Europa sich quergestellt hat. 38% der marokkanischen Arbeitskräfte entfallen auf die Landwirtschaft, mit Spitzenwerten bis zu 75% im ländlichen Raum: Das zeigt, wie wichtig dieser Sektor für die wirtschaftliche, soziale und politische Stabilität ist.
„Wir können uns nicht in Sonntagsreden über die Entwicklung der Demokratie freuen und am Montag unsere Märkte abschotten“, unterstreicht der Handelsexperte die Zustimmung des Europäischen Parlaments.

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