Am 16.4. fand in Brüssel der EU-Gipfel „Nachhaltige Energie für alle“ statt, auf dem auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sprach. Dies nahm die EU-Kommission zum Anlass eine neue EU-Energieinitiative anzukündigen. Bis zum Jahr 2030 soll für weitere 500 Millionen Menschen in Entwicklungsländern nachhaltige Energie bereitgestellt werden.
Bernd Lange lobte diese neue EU-Energieinitiative zur Schaffung eines universellen Energiezugangs: "Es ist höchste Zeit, der Energiearmut ein Ende zu setzen ...

Jeder Mensch muss das Recht haben, nachhaltige Energie nutzen zu können. Energie und Entwicklung stehen im engen Zusammenhang zueinander, ermöglicht der Zugang zu nachhaltiger Energie doch neben einer verstärkten Sicherheit, zahlreiche Möglichkeiten in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Bildung, Ausbildung und Arbeit."

Die neue EU-Initiative „Energie für die Entwicklung“ sieht unter anderem den Ausbau und die Optimierung innovativer EU Finanzierungsinstrumente vor. Eine neue EU-Fazilität für technische Hilfe in Höhe von 50 Millionen Euro soll in den nächsten zwei Jahren Entwicklungspartner unterstützen, die sich für die Teilnahme an der Initiative entscheiden. Der Transfer von Fachwissen zielt darauf ab, eine nachhaltige Entwicklung in den Entwicklungsländern zu fördern und Wachstum zu generieren. Zudem soll durch die Unterstützung der Entwicklung öffentlich-privater Partnerschaften im Bereich des Energiezugangs und die Einrichtung von Risikogarantieprogrammen eine finanzielle Hebelwirkung geschaffen werden, die zur Verbesserung der Anlagesicherheit für Investoren dient.

"Ich begrüße, dass die Europäische Union Energie als eine Priorität ihrer Entwicklungspolitik definiert. Indem die EU den universellen Energiezugang vorantreibt, geht sie mit gutem Beispiel voran und nimmt eine wichtige wegweisende Haltung gegenüber anderen Ländern ein. Es ist unabdingbar, dass die essentielle Bedeutung von Energie für eine nachhaltige Entwicklung auf globaler Ebene erkannt wird und in den politischen Agenden Berücksichtigung findet", so der Energieexperte Lange.

Hintergrund:

Einer von fünf Menschen lebt heute ohne Zugang zu Strom. Jährlich sterben weltweit bis zu zwei Millionen Menschen an Atemwegserkrankungen. Grund: Luftverschmutzung von Innenräumen durch Kochen mit unreinen Brennstoffen.

Die EU ist der weltweit größte Geber von Entwicklungshilfe. Dem Bereich der Energie wird dabei eine wichtige Priorität eingeräumt. Bei den Bemühungen der EU geht es konkret um die Verbesserung des Zugangs zu modernen Energiedienstleistungen, wobei sowohl die Stromversorgung, Governance- und Regulierungsfragen, eine verbesserte Technologie als auch sauberes Kochen und Energieeffizienz thematisiert werden.

Das Jahr 2012 ist das Internationale Jahr der nachhaltigen Energie für alle. Der zusammen mit der dänischen EU-Ratspräsidentschaft einberufene EU-Gipfel „Nachhaltige Energie für alle“ fand im Rahmen der gleichnamigen, vom UN-Generalsekretär Ban Ki-moon im Jahr 2011 initiierten Initiative statt. Diese verschreibt sich drei Zielen, die von der EU tatkräftig unterstützt werden: universeller Zugang zu modernen Energiedienstleistungen bis 2030, Verdopplung der Geschwindigkeit, mit der die Energieeffizienz weltweit verbessert wird, sowie die Verdopplung des Anteils an erneuerbaren Energien am globalen Energie-Mix.

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