Heute hat das norwegische Nobelkomitee den Gewinner des diesjährigen Friedensnobelpreises bekannt gegeben. Die Auszeichnung geht an die Europäische Union, die als „erfolgreiches Friedensprojekt“ geehrt wird.

„Ich bin hocherfreut über die Entscheidung des Osloer Nobelkomitees“ formuliert Bernd Lange, niedersächsischer SPD-Europaabgeordneter. „Die EU ist seit nunmehr 60 Jahren ein weltweites Beispiel für friedliche Zusammenarbeit, Integration und Entwicklung. Die heute 27 Mitgliedsstaaten zeigen, dass eine friedliche und solidarische Gemeinschaft möglich ist und machen die EU zu einem weltweit einzigartigen Projekt“.

Die Auszeichnung Europas beinhaltet neben Anerkennung und Lob auch eine Verpflichtung für die Zukunft der EU. „Jetzt geht es darum, dass man Europa solidarisch weiterentwickeln muss und sich nicht auf dem bereits Erreichtem ausruhen darf“, so Lange. Für ihn müssen die sozialen Belange der Menschen zukünftig stärker im Mittelpunkt stehen. Der Zusammenhalt in Europa basiert auf Solidarität und guten Lebens- und Arbeitsperspektiven für alle Menschen. Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und soziale Gerechtigkeit bei der Überwindung der Finanzkrise sind die zentralen Aufgaben.

Leider gibt es gerade in Deutschland zur Zeit in einem Teil unserer Gesellschaft eine stark national-egoistische Sichtweise. Auch bei der Bundeskanzlerin und der Bundesbank finden sich solche Tendenzen. Dies führt zu einer Verunsicherung bei unseren europäischen Partnern. Die Weiterentwicklung der Europäischen Union darf aber nicht an deutscher Großmannssucht scheitern.“ Jetzt liegt es an uns, „erklärt Lange“, der wirtschaftlichen und politischen Verantwortung für ein solidarisches Europa gerecht zu werden. Es ist zutiefst unhistorisch und im höchsten Maße politisch unseriös mit dem Finger auf Partner in der EU zu zeigen. Nur gemeinsam haben wir eine Chance für die Zukunft.“