Ein Klimaschutzprogramm für Niedersachsen haben Dr. Dörte Liebetruth, SPD-Landtagskandidatin, und Bernd Lange während eines Besuchs beim Netzwerk Nachhaltiges Bauen in Verden gefordert.

Von einem solchen Klimaschutzprogramm würden auch die Kreisverdener Handwerksbetriebe profitieren, die sich im Netzwerk Nachhaltiges Bauen zusammengeschlossen haben, so Liebetruth. Im Gespräch mit Rasmus Grobe, Geschäftsführer des Norddeutschen Zentrums für Nachhaltiges Bauen, sowie Architekt Thomas Isselhard und Bruno Ernst (Fa. Brecker) vom Vorstand des Netzwerks Nachhaltiges Bauen und Bürgermeister Lutz Brockmann sagte Dörte Liebetruth: "Niedersachsen ist das einzige Bundesland, das noch immer kein Klimaschutzprogramm mit konkreten Handlungsschritten verabschiedet hat. Das wollen wir Sozialdemokraten nach der Landtagswahl anpacken und besser machen." Liebetruth weiter: "Gerade hier im Kreis Verden ist viel Know-How zum klimaschonenden Bauen vorhanden. Wenn Niedersachsen den Klimaschutz in Zukunft konsequenter fördert, wird unsere Region, die im Bereich Nachhaltiges Bauen Vorreiter ist, davon besonders profitieren." Gleichzeitig müsse der Fachkräftemangel im Handwerk bekämpft werden, da waren sich alle einig. Thomas Isselhard veranschaulichte warum: "Allein im Landkreis Verden entsteht ein jährliches Sanierungsvolumen von über 47 Millionen Euro, um die EU-Klimaschutzziele bis 2020 erreichen zu können." Die SPD-Landtagskandidatin Dörte Liebetruth sprach sich in diesem Zusammenhang u. a. für eine bessere Berufsorientierung an Schulen aus.

Welche Weichen die EU für den Klimaschutz vor Ort im Landkreis Verden gestellt hat, erläuterte der SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange: Wenn die EU ab 2014 bis 2020 lokale Projekte fördere, werde der Klimaschutz einer der zentralen Schwerpunkte der EU sein - neben einer geringeren Schulabbrecherquote, mehr Innovation, Beschäftigung und Armutsbekämpfung. Wie EU-Gelder in Zukunft im Landkreis Verden investiert werden können, hängt auch von den Richtlinien des Landes Niedersachsen zur EU-Förderung ab. Deswegen nutzte Rasmus Grobe die Gelegenheit, Dörte Liebetruth Anregungen mitzugeben für ihren roten Rucksack, in dem sie Ideen für ihre künftige Arbeit im Landtag sammelt. Rasmus Grobe: "Niedersachsen könnte sich am guten österreichischen Beispiel orientieren und die sogenannte `graue Energie´, also die beim Bau eines Hauses verbrauchte Energie, in die künftigen niedersächsischen EU-Förderrichtlinien einbeziehen. Damit könnte Niedersachsen zu einer europaweiten Pilotregion werden."


Bisher wird in Deutschland in der Regel nur auf die Energieeffizienz eines fertigen Gebäudes geschaut. Wenn der Energieverbrauch beim Bauen als Förderkriterium einbezogen werde, dann könne das einen gewaltigen Schub bringen für den besonders energieeffizienten Strohballenbau. Für diese innovative Bauweise hat das Kreisverdener Netzwerk für Nachhaltiges Bauen herausragende Expertise; gleichzeitig sei die Markteinführung aber eine Herausforderung, wie Bürgermeister Lutz Brockmann anmerkte. Bruno Ernst machte deutlich: "Wir möchten von der EU und vom Land nichts geschenkt haben - wir möchten nur angemessen berücksichtigt werden." Diese Unterstützung sagten der SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange und die SPD-Landtagskandidatin Dörte Liebetruth zu.