Um auf die mangelnde Fairness und Transparenz im Rohstoffhandel aufmerksam zu machen, beteiligten sich viele Mitbürgerinnen und Mitbürger an der „fair.liebt.transparent“ Postkartenaktion der Micha-Initiative Deutschland. Ziel der Initiative ist es, die Mitglieder des Europäischen Parlaments dazu aufzurufen sich stärker für einen gerechten und transparenten Rohstoffhandel einzusetzen. Hier die Antwort von Bernd Lange:

Vielen Dank für das rege Interesse und Engagement bezüglich der „fair.liebt.transparent“ Aktionswoche der Micha-Initiative Deutschland.
Seit Jahren setze ich mich, zusammen mit anderen Sozialdemokraten des Europäischen Parlaments, für eine faire Handelspolitik ein. Als handelspolitischer Sprecher der S&D Fraktion im EU-Parlament geht es mir vor allem darum, dass nicht nur faire Handelsmöglichkeiten geschaffen, sondern auch die erreichten Gewinne gerecht aufgeteilt werden. Zusätzlich brauchen wir faire Preise und faire Bedingungen im globalen Handel. Damit internationaler Handel nicht von Ausbeutung und inhumanen Bedingungen bestimmt wird, brauchen wir realisierbare, transparente und klare Richtlinien auf dem globalen Level. Deshalb unterstütze ich das Anliegen der „fair.liebt.transparent“ Aktion und werde mich auch in Zukunft für einen faireren und transparenteren globalen Handel einsetzen.

Als Mitglied des Ausschusses für internationalen Handel des EU-Parlaments habe ich einen Rohstoffbericht verfasst, in dem ich u.a. die Europäische Kommission dazu auffordere die Frage der sozialen Verantwortung stärker in die Reform der Transparenzrichtlinie (2004/109/EG) und der Rechnungslegungsrichtlinie (2003/51/EG) einzubeziehen. Gerade europäische Unternehmen, die bilaterale Handelsabkommen mit Nicht-EU-Staaten unterzeichnet haben, sollten verpflichtet werden über ihre Aktivitäten bezüglich der sozialen Verantwortung, Bericht zu erstatten. Darüber hinaus sollten ein Nachverfolgbarkeits- und ein Zertifizierungssystem für Rohstoffe in Kraft treten, das Rohstoffe vom Import bis hin zur Entsorgung verfolgt. Nur so kann sichergestellt werden, dass Rohstoffhandel fair, gerecht und transparent ist. Um zu gewährleisten, dass Menschenrechts- und ILO-Standards eingehalten werden, sollte die EU-Kommission mit den relevanten international agierenden Institutionen wie u.a. den Vereinten Nationen und der Internationalen Arbeitsorganisation enger zusammenarbeiten.