Gestern hat Bernd Lange an einer Konferenz zur EU-Industriepolitik mit Titel "Eine Industriepolitik für das Zeitalter der Globalisierung - Die Rolle der Regionen und Städte" teilgenommen.
Diese richtete sich an Vertreterinnen und Vertreter der nationalen, regionalen und lokalen öffentlichen Verwaltungen, Organisationen auf EU und nationaler Ebene, sowie Experten aus den EU-Institutionen, Netzwerken und Verbänden.

Es gab Gelegenheit zu regem Austausch und Diskussion hinsichtlich der gegenwärtigen EU-Industriepolitik und der hierbei bedeutenden Rolle der Regionen und Städte in Europa.

Schwerpunkt der Konferenz bildete die kürzlich von der EU-Kommission vorgestellte Aktualisierung der Leitinitiative "Eine Industriepolitik für das Zeitalter der Globalisierung", welche im Rahmen der Strategie Europa 2020 darauf abzielt, die europäische Industrie sowie ihren Beitrag zu Wachstum und wirtschaftlicher Erholung zu fördern.

Bernd Lange, industriepolitischer Berichterstatter im Europaparlament, skizzierte die Lage der europäischen Industriepolitik und verglich sie mit den zwei Seiten einer Medaille.

"Die Industrie ist das wirtschaftliche Herzstück der EU: drei Viertel der europäischen Exporte sind Industrieerzeugnisse und ein Arbeitsplatz in der Industrie schafft etwa zwei zusätzliche Arbeitsplätze im dazugehörigen Zuliefer- und Dienstleistungsbereich. Deswegen ist es dringend notwendig, dass sie endlich die Aufmerksamkeit erhält, die ihr gebührt. Die im Oktober von der EU-Kommission angenommene Mitteilung sieht vor, dass bis 2020 20 Prozent des europäischen BIPs (heute rund 16 Prozent) auf die Industrie zurückgehen. Dies ist ein sehr ehrgeiziger und bemerkenswerter Schritt, um die Reindustrialisierung in der EU voranzutreiben", begrüßte der Industrieexperte Bernd Lange nachdrücklich.

"Auf der anderen Seite drängt die Zeit, unmittelbar die verschiedenen Herausforderungen anzugehen, die sich im Rahmen der EU-Industriepolitik auftun. Letztere ist eng mit anderen Politikfeldern verzahnt. Es ist also unerlässlich, dass Vorschläge der EU- Kommission in Einklang mit anderen Gesetzgebungsvorhaben gebracht werden. Nur ein koordinierter, integrierter und branchenübergreifender Ansatz, der der durch horizontale und sektorale Initiativen und Maßnahmen auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene unterstützt wird, kann eine erfolgreiche und nachhaltige industrielle Strategie sicherstellen und die EU-Wettbewerbsfähigkeit steigern ", so Lange.