Zur ersten Sitzung in 2016 traf sich am 24. Februar die Arbeitsgruppe für historische Fahrzeuge des Europäischen Parlaments unter der Leitung von Bernd Lange.

Dieses Mal drehte sich die Debatte vor allem um die aktuelle und zukünftige Herausforderungen durch die neue EU- Chemikaliengesetzgebung REACH. Hier tauchen Fragen auf in Bezug auf die Versorgung von historischen Fahrzeugen mit Ersatzteilen, die Stoffe erhalten, die heute unter Beobachtung stehen (z.B. Chromverbindungen oder Blei in Lagerschalen und Kabeln).

Für die Arbeitsgruppe ist klar, dass eine Lösung gefunden werden muss, die zum einen im Einklang mit REACH steht, zum anderen aber auch den Erhalt historischer Fahrzeuge sichert. Dabei ist die Sachlage bei verschiedenen Stoffen unterschieidlich. Chromverbindungen stehen auf der Liste zulassungspflichtiger Stoffe (Artikel XIV der REACH- Verordnung). Hier möchte die Arbeitsgruppe erreichen, dass es für die Anwendung in Ersatzteilen für historisches Fahrzeuge ein standardisiertes, vereinfachtes Zulassungsverfahren gibt, das kostengünstig ist und somit die Herstellung oder das Inverkehrbringen nicht unmöglich wird. Ein Brief an die Europäische Kommission in dieser Sache ist auf dem Weg. Die EU-Kommission scheint hier auch offenen Ohren zu haben und pragmatische Übergangsregelungen zu bedenken. Bei anderen Stoffen, die noch nicht auf der Liste stehen, sieht es anders aus. Blei z.B. ist ein kritischer Stoff, wird aber in Batterien oder Teilen nicht freigesetzt. Insofern sollten diese Anwendungen erst gar nicht in das Zulassugunsregime aufgenommen werden.

Bereits seit 2010 gibt die Arbeitsgruppe für historische Fahrzeuge Europaabgeordneten und Stakeholdern die Gelegenheit zum direkten Austausch hinsichtlich relevanter Problemstellungen. Sie zielt darauf ab, gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten und Verbesserungen für historische Fahrzeuge innerhalb des politischen Rahmens zu erreichen.