Position von Bernd Lange

Auf der einen Seite kann es nicht sein, dass Plattformen wie YouTube oder große Verlage mit der Leistung von Kreativen, sei es Musik, Fotos, Texte, Zeitungsartikel viel Geld verdienen, und dienen, die die Dinge geschaffen haben, gehen leer aus. Deswegen brauchen wir Regeln, die den fairen Anteil an den erzielten Gewinn für die Schaffenden sicherstellt. Man kann ja durch die Klickzahlen sehr genau sehen, welche Werke wie oft aufgerufen werden, das muss transparent werden und Kulturschaffende müssen auch das Recht haben, Auskunft über die Nutzung ihrer Werke zu bekommen. YouTube z.B. müsste entsprechend Gebühren abführen.

Auf der anderen Seite halte ich es aber für völlig falsch, die Verantwortung für eine unrechtmäßige Nutzung von kreativen Werken zu übertragen. Damit würde man Plattformen, wie YouTube zum Hilfsscheriff machen und sie würden entscheiden, was auf die Plattform kommt, und womöglich mit Algorithmen, den sog. Uploadfiltern, wie mit einem Rasenmäher alles Zweifelhafte (Satire, Hintergrundmusik, Anspieler, Zitate etc ) draußen lässt, weil die große Datenmenge sich kein Mensch ansehen kann. Hier geht es angesichts der großen Marktstellung in Richtung Zensur. Ein Zeitungskiosk ist auch nicht verantwortlich für alle Werke, die in seinem Angebot sind. Wenn ein Rechtemissbrauch stattfindet, dann kann dagegen vorgegangen werden. Insofern habe ich und werde ich gegen den berühmten Artikel 13 stimmen.